Bildnachweis: Sylvia Doria aus »Lust auf Laubes«, © DVA 2017. Fotografin: Sonja Tobias.
1) Ist eine Laube ein Zuhause oder ein Sehnsuchtsort?
Sylvia Doria: »Beides! Im Sommer dient die Laube auch als gelegentliches Zuhause, aber ein Sehnsuchtsort ist der Garten, weniger die Laube, tatsächlich jederzeit – für den Rückzug ins Grüne wenn es uns in der Stadt zu eng und zu grau wird.«
2) Was ist neu an der Schrebergartenkultur?
Sylvia Doria: »Ein deutlich gemischteres Publikum als früher und mehr Kreativität in den einzelnen Gärten. Das wird besonders an den immer bunter werdenden Lauben deutlich. Auch die Rückbesinnung auf Natur und ökologisches Gärtnern, gerade in der heutigen Zeit, wo man mit Bienensterben und anderen Umweltkrisen konfrontiert wird, spielt eine immer größere Rolle.«
3) Was eint die besuchten Laubenpieper? Was trennt sie?
Sylvia Doria: »Eigentlich haben alle seit ihrer Kindheit einen Bezug zur Natur. Entweder sind sie auf dem Land groß geworden, oder mit Garten oder die Eltern hatten sogar schon einen Schrebergarten. Es trennt sie der jeweilige Schwerpunkt, der ausschlaggebend für einen Schrebergarten ist: Für die einen dient ihre Parzelle in erster Linie der Selbstversorgung, die anderen züchten mit Hingabe Rosen oder Gräser, die nächsten nutzen den Garten als Erholungsort und andere suchen sich eine Parzelle, um ihren Kindern trotz Stadtleben ein Stück Natur zu bieten.«
4) »Lust auf Laube« ist ein Buch, das die Gemeinschaft und das Engagement aller Parzellenprofis unterstreicht. Was war Ihr schönstes Erlebnis bei der Arbeit am Buch?
Sylvia Doria: »Die Recherche, das „wilde Casting“, hat eigentlich am meisten Spaß gemacht. Es war spannend, durch die Kolonien zu laufen und zu entdecken, wie viele tolle Schrebergärten es tatsächlich gibt. Manchmal haben wir einfach einen Zettel an der Pforte hinterlassen und tatsächlich haben sich die meisten auch zurück gemeldet. Da war die Auswahl am Ende gar nicht so leicht.«
5) Wie kamen es zu Ihrer (ersten) Laube?
Sylvia Doria: »Unseren ersten Garten entdeckten wir durch unsere Nachbarn. Sie brachten uns auf die Idee, einen Schrebergarten zu pachten, als unser erster Sohn gerade etwa ein Jahr alt war. Als wir das Grundstück sahen war es um mich geschehen, und ich hatte sofort eine Vision wie wir die Holzlaube gestalten könnten. Nämlich fröhlich bunt in karibischen Farben, so wie die Holzhäuser in der Dominikanischen Republik, wo ich früher eine Zeit lang gelebt habe.«
Das Beste daran war …?
Sylvia Doria: »Definitiv die Größe der Laube, bei der es sich um ein Behelfsheim aus der Nachkriegszeit handelte. Sie war wie ein kleines Ferienhaus, mit Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Werkstatt und Bad. Das ist heute so gar nicht mehr gestattet. Leider gibt es diese komplette Gartenanlage nun nicht mehr, weil die Fläche verkauft wurde und nun bebaut wird.«
6) Meine Lieblingspflanze sind …?
Sylvia Doria: »Vergissmeinnicht und Rittersporn.«
7) Ein Leben ohne Laube ist …?
Sylvia Doria: »Nach Loriot: Ein Leben ohne Garten ist möglich, aber sinnlos!«
Weiterlesen in der Rezension von »Lust auf Laube« von wohnbuchbüro.