»Mütter und Töchter« von Stefanie von Wietersheim und Claudia von Boch

»Mütter und Töchter« von Stefanie von Wietersheim, Claudia von Boch, © Callwey

»Mütter und Töchter« von Stefanie von Wietersheim, Claudia von Boch, © Callwey

»Mütter und Töchter« – Wie wir wohnen und was uns verbindet

Eine Reise – vom Sofa aus – durch Lebensweisen, in einem Kosmos des Weiblichen und der Familientradition. Heimat und Zuhause werden verortet, diskutiert, gelebt
und möbliert. Zweiundzwanzig Frauen haben ihre Türen den Autorinnen Stefanie von Wietersheim und Claudia von Boch (ebenfalls Mütter und Töchter) geöffnet.

»Mütter und Töchter. Eine ständige Bewegung. Ein Wachsen, Sich-Anschmiegen, Lösen, Streiten und Sich-Finden. Sich Zuhause sein. Zwei Lebensgeschichten, die sich durchdringen.
Wir möchten zeigen, wie. «

Stefanie von Wietersheim und Claudia von Boch

Es eröffnen sich Einblick in Lebensräume, Ziele und Einsichten in Lebensphilosophien. In ausführlichen Interviews sprechen Mutter und Tochter sehr persönlich über das, was sie im Leben geprägt hat. Die Suche nach verbindenden und trennenden Elementen in den Einrichtungsarten der Töchter und ihrer Mütter ist ständiger Begleiter beim Lesen dieses Buches.

»Uns haben (…) zwei Sichtweisen interessiert: Wie denken erwachsene Töchter heute über ihre Mütter und ihr Zuhause? Über eigenes, und das, was sie aus dem (…) Mutterhaus kennen? Welche Dinge sind ihnen wichtig, woran hängen sie? Und: was haben sie gehasst, (…) was machen sie ganz anders? Und wie blicken Mütter auf die Lebensbühnen ihrer Töchter?
Wir sind in den vielschichtigen Kosmos der Mutter-Tochter-Beziehung auch gereist, um heraus zu finden, welche stilbildende Rolle Mütter für das Schönheitsempfinden ihrer Töchter spielen. (…) Wie wohnen sie? Gibt es Parallelen, Brüche? «

Stefanie von Wietersheim und Claudia von Boch

 

Die Kunst des schönen Zuhauses

»Mütter und Töchter« von Stefanie von Wietersheim, Claudia von Boch, © Callwey

»Mütter und Töchter« von Stefanie von Wietersheim, Claudia von Boch, © Callwey

Christina Seilern ist Architektin in London. Zusammen mit ihrer Familie wählte sie als ihr zu Hause eine ehemalige Postsortierstelle bei Ladbroke Grove. Zentrale Themen ihrer Einrichtung sind weitläufige, helle Räume – lichtdurchflutet durch Fenster und Dachverglasung – in alter Ummantelung. Darin kombiniert sie traditionellen Stein, naturfarbene Textilien, helle Hölzer und dunkle Metalle zu einer ebenso luftigen wie stabilen Struktur. Ein Zuhause wie eine Wabe auf rechtwinkligem Grundriss. Warm, leicht, geerdet und offen für Neues.

Christina Seilern: »Meine Mutter war entscheidend für mein Leben, denn mit ihr habe ich meine visuelle Kraft entwickelt. «

Louisa Seilern-Werthern: »Das Haus als Schutzhülle. Das Allerschönste ist für mich heute, dass meine beiden Kinder wunderbare Familien und ein schönes Zuhause haben, denn genau das wollte ich erzielen. Es sind doch die Frauen, die Zusammenhalt und das Weitergeben von Werten immer wieder kreieren in einer Familie. «

Wohnwege zweier Leben

»Mütter und Töchter« von Stefanie von Wietersheim, Claudia von Boch, © Callwey

»Mütter und Töchter« von Stefanie von Wietersheim, Claudia von Boch, © Callwey

Christina Seilern teilt mit ihrer Mutter Louisa Seilern-Werthern, der Kunstagentin aus Passion, das ästhetische Grundverständnis, die Liebe zur Familie und den Glauben an sich selbst. Während im Leben der Mutter Küche und Essbereich eine wichtige Stelle in ihrem Zuhause im Berner Oberland einnehmen, sind für die Tochter Wohn- und Schlafräume zentrale Bereiche. Die Liebe zu regional verwurzelter Bausubstanz, klaren Metalltreppen, Naturhölzern und gläsernen Flächen ist beiden eigen. Beide stellen auch eine direkte Linie zwischen Einrichten und Kunst her: Bilder, Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen bestimmen die Atmosphäre des Raumes in den jeweiligen Wohnumfeldern maßgeblich mit.

Aus dem Fragebogen:
Wenn ich in einer Hütte leben müsste und nur drei Dinge hätte, um ein Zuhause zu schaffen, dann würde ich …
Christina Seilern: » … ein großes Dachfenster für das Licht … die Kinder … und einen großen Esstisch, an dem wir sitzen können. «
Louisa Seilern-Werthern: »… eine schöne Küche, ein bequemes Badezimmer und ein Bett mitnehmen«“

Die Farbe des Glücks ist …
Christina Seilern: »Weiß.“
Louisa Seilern-Werthern: »Rot.«

»Sich Zuhause sein«

»Mütter und Töchter« von Stefanie von Wietersheim, Claudia von Boch, © Callwey

»Mütter und Töchter« von Stefanie von Wietersheim, Claudia von Boch, © Callwey

Leise und einfühlsam, mit Liebe zum Detail und feinem Gespür für den persönlichen Ton haben Stefanie von Wietersheim im Text und Claudia von Boch im Bild die Aura jeder Tochter-Mutter-Beziehungen eingefangen. Ihnen gelingt ein sehr liebenswertes Verorten von Lebenslinien im persönlichen und privaten Wohnumfeld.

  • Schön zu lesen, wie persönlich jede der Interviewpartnerinnen die 14 Fragen des kapitelabschließenden Fragebogens beantwortete.
  • Neben Christina Seilern & Louisa Seilern-Werthern porträtieren die Autorinnen auch folgende Töchter-Mütter-Paare:
    Melissa Gräfin von Faber-Castell & Maria Eliyesil
    Florine Asch & Henriette Asch
    Josephine Gaede & Bettina Gaede
    Astrid Prinzessin von Liechtenstein & Ingrid Kohl
    Christina Botschen & Susanne Botschen
    Felicitas Runge & Äbtissin Reinhild Freifrau von der Goltz
    Désirée Nosbusch & Rosetta Nosbusch
    Sonia Jacobovitz & Charlotte Knobloch
    Nike Wagner & Louise Wagner

Die Kunstsammlerin Bettina Gaede schrieb auf die Frage »Mein Zuhause war für mich immer …« in ihren Fragebogen: »Geborgenheit«. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen entspannende Stunden beim Lesen von »Mütter und Töchter«.

Stefanie von Wietersheim und Claudia von Boch
»Mütter und Töchter«
Wie wir wohnen und was uns verbindet
ISBN: 978-3-7667-2126-6
29,95 €, Callwey Verlag

Bildnachweis: Bilder aus dem Buch von: Stefanie von Wietersheim und Claudia von Boch »Mütter und Töchter«, © Callwey Verlag.